Stade->Hameln

werde übermorgen mit dem rad nach hameln aufbrechen -(stop)- quasi der zubringercliffhaenger von damals -(stop)- arbeite gerade fahrtweg aus -(stop)- habe zwei tage zeit -(stop)- freue mich -(stop)- entgegen aller meiner erwartungen bleibt die komplette elektronik zuhause -(stop)- denn ich werde erst im herbst neues mobilegpsmonster kaufen -(stop)- werde mobloggen… -(stop)- trinke jetzt jever -(stop)- hoere

Hamburg -> Skagen (Nord-/Ostseeküstenradweg) – 2006

Eine Radreise von Hamburg über Flensburg nach Skagen (DK) und zurück.

Nach der Radreise “Barcelona” zog es mich nur kurze Zeit später wieder auf das Rad. Diesesmal alleine, nicht so weit und als “Rundkurs” ausgelegt. Der Plan war, in Hamburg zu starten, in Dänemark zu landen und 14 Tage auf dem Rad zu verbringen. Grobe Richtung Skagen via Nordseeküstenradweg und den Ostseeküstenradweg so weit wie möglich auch wieder zurück.

Nordseeküstenradweg

Die Radreise selber habe ich fotografisch via meinem Mobiltelefon dokumentiert; die Moblog-Einträge des jeweiligen Tages findet ihr aufgeführt: Eine Gesamtschau liegt hier

Betrachte die Radreise in Google Earth. Hier die dazu notwendige KMZ-Datei.


21. Juli 2006 – Hamburg -> Borgdorf-Seedorf

økm/h: 18.4 // Fahrzeit: 5,39 // Gesamt-km: 104,12
Moblog-Eintrag des Tages

Ein Ziel der Reise war das Abschalten. Das vollkommene… Nun ist allerdings gestern etwas in mein Leben eingetreten, was wohl den Rest meines Lebens mitbestimmen wird; bzw. die nächsten 18 Jahre:-) Der Gedanke überlagert zunächst einmal alles andere. Schön.

Die Strecke heute war anstrengend. Erstmal aus der Stadt raus; aus der Stadt heraus und dann zum Ochsenradweg. Diesen ein paarmal verlieren und dann doch erstmal “Bundesstraße” gefahren.

Am Nachmittag dann die Ozonbelastung gemerkt; körperlich bereits am Anschlag. Morgen will ich es aber ja bis Flensburg schaffen. Das sind laut Campingplatzwart noch knapp 60 km. Der Campingplatz ist nett am See gelegen – da gehe ich jetzt hin. Und es scheint nett hier.


22. Juli 2006 – Borgdorf-Seedorf -> Flensburg

økm/h:18,70 // Fahrzeit: 5,24 // Gesamt-km: 101,26
Moblog-Eintrag des Tages

Haha, 60 km! Kein Problem:-)

Die Navigation ist heute zunächst kein Problem. Sogar der Ochsenradweg findet sich – außerhalb der Ortschaften – super und läßt sich zügig beradeln. Nur in Rendsburg und Schleswig verfahre ich mich derbe.

Eine Hängefähre bringt mich über den Nord-Ostsee-Kanal.

Es ist sehr warm heute! Daher muss ich mir bei einem netten Herren Wasser nachgeben lassen. In Schleswig habe ich ein entsprechendes Angebot leider abgelehnt. “Es wäre ja noch genug da!”.

Da ich nur mit insgesamt 4 Radtaschen fahre, ist das Gepäck doch recht übersichtlich. Gewicht diesesmal auf wirklich auf das allernotwendigste beschränkt. (Trotzdem stellt sich am Ende heraus, daß man 1/3 der Dinge nicht wirklich benötigt. Leider auch Gewicht nicht nachgemessen. Werde ich nochmal nachholen!).


23. Juli 2006 – Flensburg -> Husum-Ballum

økm/h: 17,7 // Fahrzeit: 4,40 // Gesamt-km: 87
Moblog-Eintrag des Tages

Beim Fühstücken an der Flensburg Hafenspitze treffe ich zufällig zwei Reiseradler aus dem radforum.de. Die beiden erkennen mich wohl am Forumsbuff. Sie wollen auch nach Dänemark. Allerdings in eine andere Richtung.

Die Grenze nach Dänemark überquere ich bei Husa und treffe dort gleich auf zwei weitere Reiseradler älteren Semesters. Sie bestätigen mich kurz in meinem Vorhaben und wünschen mir viel Spaß.

Dänemark zeigt sich mir heute zunächst von einer sehr einsamen Seite. Es ist Sonntag und die Strecke “quer rüber” ist ziemlich öde und dröge zu fahren.

Ab Tonder kommt dann auch noch starker Gegenwind dazu. Bis Tonder habe ich den Reiseweg 8 gewählt; gut ausgeschildert. Ab hier fahre ich jetzt die 1 – den Nordseeküstenradweg.

Die Strecke scheint jetzt auch etwas lebhafter zu werden; so ganz ohne “Mitmenschen” ist es dann doch nicht so nett:-)


24. Juli 2006 – Husum-Ballum -> Henne Strand

økm/h:18,33 // Fahrzeit: 6,41 // Gesamt-km: 122,57
Moblog-Eintrag des Tages

Heute wurde Dänemark schön; richtig schön… Wenn auch mit viel Gegenwind, so ist die Lanschaft super & meine Stimmung auch.

Die letzten 20 km waren besonders toll: Hügelige Küstenlandschaft & geteerte :-) Radwege.

Habe heute zwei Roadkills gesehen. Einmal war ich der Übeltäter; habe eine Blindschleiche im Kiesweg überfahren. Kurze Zeit später liegt ein Eichhörnchen tot auf der Straße. Der verursachende Familienvater schaut sich das Tier an; 200 Meter weiter steht das Auto und die Rückscheibe ist ausgefüllt mit großen Kinderaugen. In seiner Haut möchte ich jetzt nicht stecken.

Habe ich mir heute mehr vorgenommen als gestern. Bei ca. 105 km wollte ich den Tag beenden – dort war aber kein Campingplatz zu finden – 117 eng, eng, eng – 119 Nudisten – und bei 122 bin ich dann glücklich! Super Tag!


25. Juli 2006 – Henne Strand -> Thorsminde

økm/h: 16,90 // Fahrzeit: 5,26 // Gesamt-km: 91,89
Moblog-Eintrag des Tages

Wunderschönes Wetter. Wunderschöne North Sea Cycle Route entlang der Küste & der Dünen. Dadurch insgesamt sehr hügelig & Wind von vorne oder der Seite.

Feststellung: Wenn man vor sieben Uhr aufsteht, kommt man auch locker vor neun uhr los:-) Aber zwei Stunden braucht man morgens immer – und wenn auch nur zum Zelt trocknen.

Ich treffe heute ein paarmal  auf einen Reiseradler mit Bergtrikot. Er fährt ungefähr gleich schnell und so treffen wir uns den Tag über immer wieder. Am Abend trifft man sich dann auf dem gleichen Zeltplatz; ich stelle mein Zelt neben seins und so kommen wir ins Gespräch:

Erwin (Amsterdam) reist ans Nordkap. Er wundert sich, wie schnell er voran kommt. Bei geplanten 130 km pro Tag ist das auch kein Wunder. Seine erste Pause macht er oft erst nach 80 km. Das kann ich nicht – meine sind so schon ungesund: 40 – 70 – 90. Jeweils unter dreissig Minuten. Könnte ruhig länger und mehr…

Auf dem Zeltplatz sind viele Deutsche, ein paar Niederländer & das wars dann auch schon. In fast allen Geschäften wird noch Deutsch gesprochen. Das wundert mich ein bischen.

Am Abend muss ich die Kette ölen. Der Staub setzt doch ganz gut zu bzw. sich ab:-) Duschen, Waschen, Essen und einem Gleitschirmflieger bei der Abendrunde zusehen. Da ich heute schon vor 16:00 Uhr auf dem Platz war, kann ich den Abend laaaaannge ausklingen lassen. Bier steht kalt…


26. Juli 2006 – Thorsminde -> Klitmöller

økm/h:18,85 // Fahrzeit: 6,12 // Gesamt-km: 117,04
Moblog-Eintrag des Tages

Habe heute früh ausgiebigst am Hafen gefrühstückt. Mache die erste Pause daher erst gegen 12:00 Uhr und 55 km. Ja, ja – Pausen…

Hatte mir für heute etwas mehr vorgenommen. Aber alles über 100 km wird doch recht schnell anstrengend. Erwin wollte über “meinen Punkt” heute noch hinaus. Er meinte, bis hier seihen es ca. 98 km:-) Und er muss noch mind. 30 km weiter…

Strecke heute war wieder mal sehr schön – alles dabei: Wald, Dünen, Steigungen (!) und das alles bei fast keinem Wind.

In DK sind wirklich unzählige Reiseradler unterwegs. Nur am Abend auf den Zeltplätzen sieht man sie nie. 16:47 – das Zelt steht und ich schreibe…


27. Juli 2006 – Klitmöller -> Blokhus

økm/h: 17,19 // Fahrzeit: 6:35 // Gesamt-km: 113,44
Moblog-Eintrag des Tages

Fangen wir mal hinten an: Heute bin ich extra “drei Campingplätze weitergefahren”. War ja noch früh und so richtig fertig war ich auch nicht…. Aber was passiert: Ich komme in so eine Touri-Radau-Hochburg. Blokhus. So richtig, richtig Partystadt. Aber ich kann nicht den “Sandstrand” zum nächsten Ort radeln. Das sind mind. nochmal 15 km und die Strand ist brechend voll.

Der Typ vom Camping, der mir meinen Zeltplatz zeigt, kann gar nicht glauben, dass jemand hier mit dem Rad fährt. Auf meine km-Schätzung Hamburg->Blokhus guckt er nur ungläubig.

Die Strecke heute war zum Teil mit einem recht schlauchenden Kiesbelag versehen. Zwar kein “Rückwärtsschlamm”, aber gleiche Kategorie… Ich treffe ein reisendens Ehepaar, die nicht glauben, dass ich morgen bis Skagen komme. Wir werden sehen:-)


28. Juli 2006 – Blokhus -> Skagen

økm/h:17,89 // Fahrzeit: 6,40 // Gesamt-km: 119,37
Moblog-Eintrag des Tages

Vorgenommen und geschafft. Skagen, heute! Und überhaupt: Hamburg, Skagen – eine Woche mit dem Rad. Super:-)

Habe den letzten Zeltplatz auf dem letzten Campingplatz vor “der Spitze” bekommen. Bin geduscht und das Bier ist schon geöffnet. Ich werde dann jetzt gleich noch ein bischen der Nordsee dabei zusehen, wie sie in die Ostsee fließt und vice versa.

Die letzten 10 km nach Skagen hoch, so quer durch sehr gewogene Dünen sind etwas lohnendes! Sehr fein!

Als ich heute früh (!) aus Blokhus aufbreche, muss ich die ersten 15 km ja – wie gestern schon erforscht – direkt am Strand fahren. Das ist auf die Dauer echt mal anstrengend. Der Beginn direkt in Blokhus verheisst auch nichts gutes. Loser Sand, von Autos zerfurcht… Direkt am Wasser geht es aber. Wenn man unbedingt den offiziellen Weg fahren will (mit dem Rad), dann kann man das wirklich nur für den Morgen empfehlen. Abends ist bis spät (!) Party und ab 10 Uhr morgens geht es bestimmt auch schon wieder los. Also, Hinterland oder sehr früh los. Bei schlechtem Wetter ist dieser Abschnitt des Nordseeküstenradwegs bestimmt auch nicht zu empfehlen.

Als ich Lökken durchquere, stelle ich fest, dass die ehemalige Partyhochburg von DK gar nicht mehr so schlimm zu sein scheint. Die haben wohl noch rechtzeitig die Reissleine gezogen. Allerdings ist der NSCR hier schlecht ausgeschildert! Ich verfahre mich ein paarmal.

Der weitere Weg führt mich an einem Leuchtturm vorbei. Nur ist dieser bis unter die Spitze von einer Wanderdüne “umschlungen”.

Ab morgen geht es wieder zurück. Auf der Ostsee-Seite. Auf dem Ostseeküstenradweg. Der Heimweg.


29. Juli 2006 – Skagen -> Egense/Dokkedal

økm/h: 19,06 // Fahrzeit: 6:10 // Gesamt-km: 117,71
Moblog-Eintrag des Tages

Ziemlich früh losgefahren heute! Der ursprünglich avisierte Campingplatz liegt bereits bei km 80. Und ich hatte Angst, ihn ueberhaupt zu erreichen:-) Also weiter, viel weiter als geplant…

Die Strecke lädt heute nämlich zum Wegfahren ein: Viel Hauptstraßen. Die Gegend ist insgesamt eher langweilig und nicht mehr so schön rau wie an der Nordsee. Und eigentlich will ich heute nur noch nach Hause und suche Abkürzungen.


30. Juli 2006 – Egense/Dokkedal -> Fornaes

økm/h:18,68 // Fahrzeit: 6:49 // Gesamt-km: 127,52
Moblog-Eintrag des Tages

Wahsinnig verschätzt heute! Wollte auf der “anderen Seite” von Djursland landen und schaffes es “mit letzter Kraft” bis zu diesem Campingplatz in Fornaes. Djursland “auszulassen” bzw. abzukürzen habe ich dann doch sein gelasse. Die dazu notwendige Bundesstraße war zu anstrengend und langweilig. Also weiter auf der offiziellen Route. Ich habe gestern Abend dann auch noch zwei Dänische Reiseradler getroffen. Beiden umrunden die komplette Ostsee bzw. fahren das Kattegat!. In dem Gespräch ist mir wieder eingefallen, wieso ich das hier alles mache:-) Die Landschaft heute belohnt dann auch diesen Entschluss: Ewige Hügelketten.

Meine Rohloff verliert Öl! In vier Tagen will ich in Flensburg sein!


31. Juli 2006 – Fornaes -> Malling

økm/h: 17,04 // Fahrzeit: 6:37 // Gesamt-km: 113,00
Moblog-Eintrag des Tages

Heute wurde es noch hügeliger. Dazu kommt fieser Gegenwind. Als ich um 11:30 total fertig das Ende von Djursland erreiche, winken mich die beiden dänischen Reiserad-Kollegen heran. Sie sitzen seelenruhig in einem Cafe und meinen “We cheated!”. Die beiden haben die Abkuerzung genommen und mich damit “ueberrundet”. Eigentlich fahren sie naemlich ca. 70 km am Tag. Auf jeden Fall warten sie auf ihre Fähre und ich bin erstmal demotiviert:-)

Ahus ist scheinbar eine tolle Stadt. Nur heute, fuer Norbert und mit Fahrrad ist das nichts. Also schnell da durch. Nach einen 20 km Husarenritt erreiche ich dann “meinen Campingplatz”.


01. August 2006 – Malling -> Borkop

økm/h:16,29 // Fahrzeit: 7:00 // Gesamt-km: 114,24

Berge ohne Wind:-)

Vor und nach Velje Berge. Die “Halbinsel” habe ich über die Route 53 abgekürzt. 30 km gespart. Dafür verfahre ich mich bei der Suche nach einem Campingplatz total im Hinterland.

War kurz davor, einfach im Wald zu schlafen(-:


02. August 2006 – Borkop -> Diernaes

økm/h: 17,16 // Fahrzeit: 6:11 // Gesamt-km: 106,23
Moblog-Eintrag des Tages

Viele Berge heute wieder. Zweimal abgekürzt. Zunächst wähle ich die Route 58; sie verspricht Kolding in 30 km und laesst Fredericia aus.

Nach Haderslev wurde der Weg uebel. Mit Schiebeeinlagen & schlechten Waldwegen. Der Regen tat das uebrige!

Nachdem ich 30 km so gelitten habe, fahre ich den direkten Weg. Ich will morgen in Flensburg einrollen. Dazu werde ich ab Aabrenraa die 170 nehmen:-)


03. August 2006 – Diernaes -> Flensburg

økm/h:17,71 // Fahrzeit: 3:04 // Gesamt-km: 54,33
Moblog-Eintrag des Tages

Nach Hause. Schnell. Also (nur) noch Abkürzungen gefahren. Bin deshalb um 11:00 Uhr in Flensburg. Einmal noch durch diese schönste aller Städte und dann mit dem Zug nach Hamburg…

Gesamtstrecke: 1489,72 km // 114,59 km am Tag.

Radreise nach und durch Dänemark

Mein Flensburg liegt ja nun auch schon wieder eine Weile zurück. Während meines Studiums dort habe ich ein paar Dinge überhaupt nicht geschafft:

  1. Einen Segelschein machen…
  2. Dänemark richtig besuchen…

Letzteres werde ich nun nachholen. Und die Reise nach Barcelona liegt ja auch schon wieder über vier Wochen zurück:-)

Also soll es von Hamburg über Flensburg nach Dänemark gehen. Ich werde den Nordseeküstenradweg von Rudbol nach Skagen fahren; von dort den Rückweg via Ostseeküstenradweg nach Sonderborg antreten. Ich habe ca. 14 Tage Zeit; mal sehen, wie weit ich komme…

Ursprünglich wollte ich noch Christiania anfahren; aber das verschiebe ich wohl auf später…

Vorbereitet habe ich mich mit dem BikeBuch Europa, Informationsmaterial von dieser Seite bestellt – dort gibt es sogar eine brauchbare Übersichtskarte (1:500.000). Und natürlich das Rad-Forum quergelesen…

Achso, ich werde alleine fahren! Um Nachzudenken…

Mitte August werden die Nerd-Themen wieder zunehmen. Dann geht es mit meinem Sabbatical nämlich langsam zu Ende und es stehen wichtige Entscheidungen an!

Hameln -> Barcelona – über Frankreich nach Spanien

Jürgen und Norbert fahren mit dem Rad von Hameln nach “Spanien”. Vier Wochen sind das Limit und Zeitziel… Die grobe Richtung ist bekannt und Zwischenziele benannt: Freiburg, Rhonetaal, spanische Grenze und dann mal sehen. Wir planen tagesaktuell unsere Strecke(n) und ziehen die Ortsziele nach.

Buntes Fahrrad in Freiburg

Unsere Reise war zu Beginn sehr nass und gegenwindlastig; irgendwann kam der Wendepunkt mit SONNE, Rückenwind und “fremden” Landschaften! Aber lest selbst, was wir im Jahre 2006 auf der Reise in die Sonne erlebt haben:-)

Update: Ihr könnt euch jetzt auch die Bilder der Reise ansehen!


19. Mai 2006 – Hamburg -> Hameln

økm/h: — // Fahrzeit: — // Gesamt-km: —
Moblog-Eintrag des Tages

Ich fahre mit der Bahn von Hamburg nach Hameln. Dort soll unsere “grosse Radreise” morgen also beginnen. Auf der Fahrt lerne ich einen Reiserennradler kennen. Er präsentiert mir seinen schlanken Stahlrahmen und teilt mir voller Stolz mit, dass dieser schon über 40 Jahre (!) alt ist. Der Typ ist sowieso sympatisch: Greenpeace-Trikot und runde Brillenglaeser…

Abends gehen wir mit Jürgens Kollegen in Hameln noch Pizza essen; Bier fehlt natürlich nicht… Gepackt ist ja irgendwie schon alles, so dass wir zeitig schlafen gehen.


20. Mai 2006 – Hameln -> Bodenfelde

økm/h: 16,42 // Fahrzeit: 6,41 // Gesamt-km: 109,83
Moblog-Eintrag des Tages

Wir kommen gegen sieben Uhr aus den Betten und trauen unseren Augen nicht: Draussen scheint die Sonne – und wie… Der Wetterbericht “lügt” also. Letzte Sachen organisieren, (um-)packen und Frühstück. Dann geht es los…

Wir sind schon 300 Meter gefahren und merken dann, wir haben gar kein “Losphoto” geschossen. Also nochmal zurück und zwei Männer gebeten, diesen Moment zu belichten. Das wir nach Spanien wollen, nehmen sie verwundert zur Kenntnis.

Das Wetter wird leider schnell schlecht und wir haben vor allen Dingen einen fiesen Gegenwind. Das bleibt den ganzen Tag so; außerdem scheinen wir die einzigen zu sein, die in dieser Himelsrichtung unterwegs sind. Uns entgegenkommende Radler haben natürlich Rückenwind – den Regen bekommen sie trotzdem ab.

Kurz vor unserem Ziel überstehen wir einen Wahnsinnswolkenbruch mit Gewitter nahezu trocken. Wir sind noch rechtzeitig in einen Ort abgebogen!

Gezeltet wird in Bodenfelde. Kleiner Campingplatz mit seltsamen Dauercampern. Einer beschwert sich, “dass das hier kein Radweg sei!” – und dreht sich weg. Am nächsten Morgen entschuldigt er sich dafür. Seltsames Volk!


21. Mai 2006 – Bodenfelde -> Melsungen

økm/h: 17,16 // Fahrzeit: 6,38 // Gesamt-km: 113,95
Moblog-Eintrag des Tages

Schlaflos in Bodenfelde: Stürmische Nacht und wir beiden wohl zu aufgeregt… Kommen gegen 09:00 Uhr los. Das Wetter bleibt heute stabil: Kein Regen, Gegenwind und ein bischen Abendsonne. Zum Eingewöhnen müssen wir ein paar Steigungen bewältigen.

30 km vor Kassel wird eine ganze Bundesstrasse für das “Sattelfest” gesperrt. Wir sind zwar in der falschen Richtung unterwegs (Gegenwind), haben aber trotzdem eine Menge Spass. Uns kommen die ganze Zeit Radler entgegen, die – obwohl sie bergauf fahren – kaum treten müßen!

Wir zelten in der Nähe von Melsungen.


22. Mai 2006 – Melsungen -> Fulda

økm/h: 16,0 // Fahrzeit: 6,15 // Gesamt-km: 100,4
Moblog-Eintrag des Tages

Gegen 07:50 besteigen wir bereits unsere gepackten Räder. Morgens haben wir noch Sonne. Wir fahren die Fulda längs und das bis Fulda. Dort kommen wir am Abend völlig durchnässt und fertig an.

Jürgen hat Probleme mit seinem linken Knie und bei mir fühlt sich die rechte Wade leicht “hart” an. Die Stimmung ist aber weiterhin gut. Das Wetter ist allerdings grenzwertig!

Übernachten in einer Pension – schliesslich müßen die Sachen auch mal trocken werden!


23. Mai 2006 – Fulda -> Kassel

økm/h: 13,79 // Fahrzeit: 5,21 // Gesamt-km: 74
Moblog-Eintrag des Tages

Um 08:00 Uhr auf den Rädern beschliessen wir ein kurze Tagesetappe (Jürgens Knie). Die Richtung in mit Frankfurt/Aschaffenburg vorgegeben.

Zunächst fahren wir den Radwanderweg R3 – der Wetterbericht von gestern lügt nicht: Trocken, allerdings vier Windstärken von vorne. DAS macht wenig Spass:-)

Wir zelten an einem Naturfreundehaus in Bad Sodberg. Etwas abseitsgelegen, aber nett geführt. Das Notwendigste bekommt man von den Herbergsmenschen (Bier).


24. Mai 2006 – Kassel -> Neustadt (im Odenwald)

økm/h: 14,77 // Fahrzeit: 5,58 // Gesamt-km: 88,4
Moblog-Eintrag des Tages

Die Nacht war bitterkalt; haben beide kaum geschlafen. Das Zelt ist außerdem feucht, was die Kälte zusätzlich unangenehm macht. Morgens fahren wir in den Ort und ordern ordentlich belegte Brötchen und Kaffee. Wir essen draussen: In der Morgensonne… Uns spricht ein alter Mofafahrer an und textet uns zu.

Mir fällt auf, dass ich Schwierigkeiten habe, die Strecke am Abend nachzuvollziehen. Also nicht so sehr die Richtung, sondern die konkrete Ausprägung: War es schön? Was war der Höhepunkt? Für das Tagebuch ist so etwas eigentlich wichtig… Die kleinen Geschichten. Ich bin noch (zu sehr?) mit mir selbst beschäftigt.

Menschen, die uns nach unserem Ziel fragen, sind entweder begeistert oder können es nicht fassen:-)

Wir übernachten in einer Burg (Jugendherberge) in Neustadt im Odenwald. Einen Ausweis haben wir natürlich nicht und so müßen wir bitteres Leergeld (sic!) bezahlen. Die JHB liegt auf einem “kleinen Hügel” und als wir uns schliesslich hochgekämpft haben, wollen wir auch nicht wieder zurück in den Ort!


25. Mai 2006 – Neustadt -> Heidelberg

økm/h: 15,12 // Fahrzeit: 6,25 // Gesamt-km: 97,13
Moblog-Eintrag des Tages

Später Start in den Tag. Es regnet (mal wieder) und wir können erst sehr spät zum Frühstück, weil wir auf eine Jugendgruppe warten müssen. Heute Mal wieder Steigungen und die erste sehr lange Abfahrt von über 10 km.

Außerdem ist es kalt, sehr kalt… Nach der Abfahrt spüre ich meine Beine kaum noch. Wie EISBEIN. Wir fahren bis Heidelberg und suchen eine Pension. Die gibt es heute natürlich nicht, weil irgendein Sportfest alle Unterkünfte “belegt”. Das Wetter nervt…


26. Mai 2006 – Heidelberg -> Wörth

økm/h: 14,72 // Fahrzeit: 6,28 // Gesamt-km: 95,3
Moblog-Eintrag des Tages

Ein guter Tag. Das Wetter ist heute gar nicht mal so übel und die Strecke insgesamt sehr schön. Die Laune hat sich gegenüber gestern Abend um 100% gehoben.

Wir verlassen unsere GoldHirschIrgendwas-Kaschemme von gestern nach einem mageren Frühstück (alles abgezählt) und fahren in Richtung und nach Speyer. Die ganze Stadt ist voller Touristen – was auch sonst… Ein paar Reiseradler hat es auch!

Weiter den Rhein entlang nach Wörth – wo wir auch über Nacht bleiben. Wir nehmen eine Radpension, weil die Sachen immer noch nicht alle durchgetrocknet sind. Beim Einkaufen textet Jürgen ein Bierbauchradler wg. der Rohloff zu. Immer diese Fachdiskussionen…

Wir fahren wohl noch zwei Tage bis Freiburg und nehmen uns dann einen Tag Ruhe.


27. Mai 2006 – Wörth -> Kehl

økm/h: 15,52 // Fahrzeit: 6,08 // Gesamt-km: 95,22
Moblog-Eintrag des Tages

Um 08:40 Uhr brechen wir auf. Die Nacht und das Frühstück waren wunderbar. Bereits um 16:00 Uhr haben wir 90 km abgespult und bleiben – nach Diskussion – in Kehl (bei Strassbourg).

Während des Tages haben wir – überraschend – die französische Grenze überquert. Mein Kopf war noch gar nichtsoweit, aber gefreut haben wir uns trotzdem.


28. Mai 2006 – Kehl -> Freiburg

økm/h: 16,13 // Fahrzeit: 5,38 // Gesamt-km: 91
Moblog-Eintrag des Tages

Heavy Rain am frühen Morgen:-( Aufbruch gegen 09:20 Uhr… Das Zelt mal wieder nass eingepackt. Vor die Wahl gestellt, ob wir den Rhein Radweg weiterfahren oder uns eher in das Landesinnerebewegen entscheiden wir uns für die zweite Alternative. Richtung Freiburg.

Jürgen bringt den Kalauer, daß wir heute den Sattel gegen den Kaiserstuhl austauschen können. Entgegen unserer Erwartung erweist sich die Strecke hier als gut passierbar – keine “Hügel” oder Berge – vulgo: keine Steigungen…

Das Wetter war heute angenehm. Kein Regen, zuletzt sogar ein bischen Sonne. Freiburg halt!

Herzberg-Camping für die nächsten zwei Tage. Nett gelegen, günstiges und faires Internet und “Öko-Camping”.


29. Mai 2006 – Freiburg (Ruhetag)

økm/h: — // Fahrzeit: — // Gesamt-km: —
Moblog-Eintrag des Tages

Es regnet, REGNET und REGNET! REGEN, den ganzen Tag! Irgendwann habe ich die Faxen dicke, verlasse das Kaffee und zette und ixe die Stadt solange, bis ich ein Gefühl für die Anordnung habe.

Bin danach natürlich vollkommen durchnäßt und muss erstmal zum Campingplatz und mich im “Internetcafe” aufwärmen.

Als wir am späten Abend aus der Stadt zum Zelt zurückkehren, liegt Schnee oder Hagel neben dem Eingang. Das darf echt nicht wahr sein! :-)

Wir haben bereits 1/3 der Zeit verbraucht; hatten mehr Regen als Sonne und unser erstes Zwischenziel ist erreicht!


30. Mai 2006 – Freiburg -> Monduere

økm/h: 15,6 // Fahrzeit: 8,16 // Gesamt-km: 133,5
Moblog-Eintrag des Tages

Bei 8°C und Regen fahren wir am Morgen los. Handschuhe? Wärmedecken? Anyone?

Entschliessen uns, die Landstraße aus der Stadt zur französischen Grenze zu nehmen. Bei dem Wetter ist eh nicht an “Landschaft schauen” zu denken.

Die französische Grenze direkt am Rhein läutet unsere zweite Etappe ein; hoffentlich komme ich mit meiner Sprachlosigkeit in Frankreich zurecht:)

Zunächst fahren wir den Rhein-Rhone-Kanal: Schön. Um dann quer-durch mit vielen Steigungen und verschätzten km gegen 21:00 Uhr den geschlossenen Campingplatz in Moduere zu erreichen.

Das Wetter spottet zum Schluss mal wieder jeder Beschreib: Nasses Zelt im Regen aufbauen und komplett durchnässt da rein in den Schlafsack.

Das war heute (auch im Nachhinein) der Tiefpunkt der Tour!


31. Mai 2006 – Monduere -> Chalezeule

økm/h: 15,6 // Fahrzeit: 5,55 // Gesamt-km: 92,5
Moblog-Eintrag des Tages

Als wir am Morgen loskommen, regnet es mal wieder! Nebenan zeltet Jill und schenkt uns morgens Toilettenpapier. Jill ist aus Canada und will auch nach Spanien.

Zunächst verfahren wir uns nur! Der Fluß Dubes (?) markiert den Wendepunkt. Schönes Wetter und gute Landschaften zum Reiseradeln… Ein paar Steigungen zwar, aber…

Die Leute in Frankreich sind sehr freundlich. Ständig sprechen uns Menschen an und machen Kommentare. Dummerweise können wir nicht wirklich antworten.

Auf dem Campingplatz am Abend treffen wir Jill wieder. Auch Mike (USA) ist hier. Wir unterhalten uns erstmal ausgiebig… Mike ist das erste mal in Europa und begeistert. Die USA hat er bereits kreuz und quer mit dem Rad bereist.

Von ihm kann man eine Menge lernen: Vor allen Dingen, wie man “sinnvoll” Gewicht am Rad spart – der schneidet sogar seine Karten zurecht:-)


1. Juni 2006 – Chalezeule -> Lons le Saunier

økm/h: 17,61 // Fahrzeit: 5,49 // Gesamt-km: 102,6
Moblog-Eintrag des Tages

Routine, die Spass macht. Langsam ist meine Seele in Frankreich angekommen und ich fühle mich in unserer Reise wohl.

Jill fährt heute mit uns. Und legt ganz gut Tempo vor. Am Berg sind wir immer hinten… Muss an den Klickpedalen liegen:^)

Der Tag heute war eher trocken; Am Abend setzt dann Dauerregen ein. Unser Campingplatz liegt direkt neben einer grossen Strasse und der Boden will keine Heringe aufnehmen. Egal, Jürgen feiert heute den einjährigen Geburtstag seines Rades und schenkt Wein aus!


2. Juni 2006 – Lons le Saunier -> Montreval

økm/h: 19,21 // Fahrzeit: 3,43 // Gesamt-km: 71,58
Moblog-Eintrag des Tages

Der vierzehnte Radtag. Vierzehn ist ja meine Glückzahl. Aberglaube hilft auch, wenn man nicht dran glaubt!

Die Nacht war wieder sehr regnerisch. Auch am Morgen zeigt sich keine Besserung. Als wir um 09:00 Uhr losfahren ist es ausserdem noch sehr kalt.

Gegen Mittag spüren wir alle – als die Sonne durchbricht – das ist der Wetterwendepunkt. Innerhalb von ein paar Sekunden haben wir alle drei kurze Sachen an. Und tatsächlich sollte uns ab hier die Sonne begleiten.

Kurze Zeit später rasseln Jürgen und Jill mit den Rädern zusammen und stürzen in den Seitengraben. Das Lachen deutet es bereits an: Es ist zum Glück nichts passiert.

Wir haben fast die ganze Zeit Rückenwind (Premiere!) und fliegen: Mental und tatsächlich! Überholen auf flacher Strecke sogar einen Trecker.

Wir bleiben heute in Montreval. Es ist noch sehr früh, aber wir müssen unbedingt Sachen waschen und trocknen. Klappt auch gut – bei der Sonne… Der Campingplatz ist auch super: Mit See nebenan und unendlich viel Platz.


3. Juni 2006 – Montreval -> Trept

økm/h: 19,62 // Fahrzeit: 5,07 // Gesamt-km: 100,5
Moblog-Eintrag des Tages

Sonne bis Trept. Rückenwind bis Trept. Perfekter Tag bis Trept. 100 Meter vor dem Campingplatz überspringen wir die 100km-Marke…

Sind entlang des Jura-Gebierges gefahren. Sehr schöne Stadt auf der Strecke: Perogues!!!

Auf dem Weg dahin fahren wir auf einer Strecke, auf der gerade ein Radrennen stattfindet! Wir fahren nur in die andere Richtung und bleiben ein paarmal am Strassenrand stehen, um die Fahrer zu beobachten. Sehr gut!


4. Juni 2006 – Trept -> St. Donut

økm/h: 18,48 // Fahrzeit: 5,52 // Gesamt-km: 108,59
Moblog-Eintrag des Tages

Am Abend sind wir in St. Donut. Jürgen will unbedingt noch 13 km bis hierher fahren. Ich muss nicht unbedingt – unser “Höhepunkt” heute war schon schlimm bzw. anstrengend genug.

Habe einen Rohloff-Daumen vom vielen schalten: Abrieb ohne Ende…

Das Wetter ist weiterhin gut. Jill hat uns am Mittag verlassen. Sie will es etwas ruhiger angehen lassen und wir wollen zu schnell weiter:-)

Wir finden ein ausgedehntes Obstanbaugebiet. Dummerweise sind bis jetzt nur die Kirschen reif. Diese sind dann trotzdem sehr lecker.

Heute vormittag hatten wir mit ca. 61 km die schnellste Abfahrt bis jetzt. Kann auch noch schneller gewesen sein; aber ich habe mich dann nicht mehr gucken getraut. Mein Tacho hat keinen Max.-Geschwindigkeitsspeicher und Jürgens Tacho ist ein Aquarium mit Fehlfunktion in der Geschwindigkeitsmessung. Abfahrten zwischen 40 und 50km/h fühlen sich bereits normal an und lassen sich gut kontrollieren.

Gänsehaut heute, als wir in einen Kreisverkehr einfahren und von der anderen Seite sechs Rennradler kommen und uns grüßen. Sonne, Freiheit, schön…


5. Juni 2006 – St. Donut -> Gerignon

økm/h: 20,07 // Fahrzeit: 5,12 // Gesamt-km: 104,5
Moblog-Eintrag des Tages

Gegen 09:20 Uhr machen wir uns auf zu einem 70km Blindflug. Uns fehlt ein Stück Karte… Im nächsten Ort entscheiden wir uns zur Suche nach einer solchen und finden zum Glück ein Geschäft, welches Karten anbietet und geöffnet hat (Sonntag).

Ab hier fliegen wir 60km bergab und mit starkem Rückenwind nach Süden. Irgendwann wird uns das langweilig (sic!) und wir biegen auf eine “Panorama”-Strecke ab. Das bedeutet “zwei Steigungen”, aber sehr schön…

Die heftigste Steigung erwartet uns heute allerdings 25km vor dem Ziel: Eine Stunde lang kurbeln wir uns den Berg hinauf. Es ist heiss und nach jeder Kurve sehen wir: Es geht noch weiter hoch für uns. Komischerweise vergisst man jede Mühsaal kurz nach dem Zenit. Sobald man herunterrauscht und bei 40km/h locker mittritt, ist alles wieder gut. Diese Abfahrt zieht sich bestimmt über 15km: Ohne “Abschuss” (Gefälle, die man nur bremsend übersteht und keinen Spass machen…) und ohne allzuviel bremsen zu müssen – übersichtliche Kurven außerdem:-)

Oben kommen wir gemeinsam mit einem Tandem an und müßen uns gegenseitig angrinsen.

Wir zelten in Gerignon. Morgen dann schon Avignon…


6. Juni 2006 – Gerignon -> Collias

økm/h: 18,75 // Fahrzeit: 5,58 // Gesamt-km: 112,15
Moblog-Eintrag des Tages

Heute früh sind wir von einer Wühlmaus unter dem Zelt geweckt worden. Direkt neben unseren Köpfen raschelte es die ganze Zeit. Das kann einen wahnsinnig machen.

Wir brechen daher bereits um 08:00 Uhr auf. Andere Reiseradler schaffen es trotzdem noch frührer: Ein Franzose ist bereits um 06:45 Uhr verschwunden…

Wir fahren eine gemütliche Strecke bis Avignon. Die Stadt erreichen wir nach gut 60km noch vor 12:00 Uhr. Auf so einer Radtour machen mich Städte immer fertig. Laut und unübersichtlich; “keine Möglichkeiten” auch…

Wir fahren durch ausgedehnte Weinanbaugebiete. Der Rückenwind von gestern kommt heute leider von vorne. Sehr brutal und mental herausfordernd.

Wir zelten in Collias. Das Wetter ist sehr heiss und trocken. Seit gestern nehme ich immer 4,5 Liter Wasser mit auf die Tour. Das brauche ich auch. Morgens und Abends trinke ich je nochmal 1,5 Liter.

Wir können das Mittelmeer riechen und spüren!


7. Juni 2006 – Collias -> Gignac

økm/h: 17,88 // Fahrzeit: 6,13 // Gesamt-km: 111,2
Moblog-Eintrag des Tages

Gignac! Unser heutiger Campingplatz erinnert Jürgen an Lost. Und er hat Recht! Ein im Tal gelegener wilder Wald. Unter den Bäumen soll man sein Zelt aufstellen. Was gar nicht so einfach ist, weil der Boden (mal wieder) Heringsavers ist.

Die Leute sind allerdings sehr nett. Stellen uns einen Tisch hin. Auch einen Kocher, weil unser Brennspiritus alle ist.

Vorher – gegen Mittag: Es ist sehr heiss. Steigungen fahre ich im Moment am liebsten im 3-4 Gang und zwischen 9-12km/h. Bergab am besten zwischen 12-14 Gang. Bei vierzig locker mittreten…


8. Juni 2006 – Gignac -> Narbonne

økm/h: 16,72 // Fahrzeit: 7,14 // Gesamt-km: 121,10
Moblog-Eintrag des Tages

Kommen gegen 09:00 Uhr gut los und machen Strecke. Mein Heisshunger gestern hat mir wohl die richtige Nahrung zugeführt (Weintrauben u.a.). Läuft besser…

Nach 90km erreichen wir Narbonne. Die Reinfahrt in die Stadt ist bereits ungemütlich: Autohölle. Die Suche nach einem Campingplatz endet dann in einem “Fiasko”. Wir verfahren uns. Haben die Anweisungen im Campingführer nicht genau genug gelesen und fahren viel zu weit in den Süden. Um das Autochaos zu vermeiden, wählen wir eine Schotterpiste. 15km Umweg…

Der Campingplatz ist teuer und zusätzlich der Boden=Beton. Jeder Platz hat seine eigene Toilette+Dusche. Was zunächst verheissungsvoll klingt, stellt sich schnell als Nachteil heraus…


9. Juni 2006 – Narbonne -> St. Cyprien

økm/h: 16,23 // Fahrzeit: 6,04 // Gesamt-km: 98,5
Moblog-Eintrag des Tages

Bis die Berge uns heute Berge sein lassen vergeht eine Weile: km60 markiert diesen Punkt.

Fahren durch eine sehr karge Berglandschaft in Richtung Perignon. Bis zu dieser Berglandschaft führt uns ein netter Treidelpfad entlang eines Kanals. Den hat Jürgen heute morgen noch auf der Karte entdeckt… Sonst hätten wir wieder durch Narbonne gemusst.

Wir zelten in St.Cyprien. Und obwohl der Campingplatz nur zwei Sterne hat, ist er sehr gut. Schön ruhig und fast alles neu.

Wir haben heute Rückfahrkarten für den kommenden Donnerstag gekauft. Von der Beratungswilligkeit der französischen Bahn kann sich unsere noch ein paar (mehr) Scheiben abschneiden! Trotz der Sprachproblematik bekommen wir sogar eine Stornierung hin und unser Verkäufer ist sehr nett und nimmt sich Zeit. Klappt alles gut und ich bin eine Sorge los: Bahnrücktransport der Räder…


10. Juni 2006 – St. Cyprien -> Cadaques

økm/h: 14,42 // Fahrzeit: 5,36 // Gesamt-km: 80,97
Moblog-Eintrag des Tages

Cadaques. BERGE! Nach Minimalschätzungen sind wir heute 1000 Höhenmeter gefahren! Bis zur spanischen Grenze ging es eigentlich nur bergauf – und bergab… Was geschafft war, wurde sofort wieder zu Null reduziert! Um dann gleich wieder neu mit einem Anstieg zu beginnen.

Im Hinterland wurde es dann etwas flacher. Unser Zielort verlangt allerdings nochmal alles. Über 9km Höchstleistung am Rad & Berg. Boah, fertig…

Vor der spanischen Grenze treffen wir zwei niederländische Reiseradler (wieder). Die beiden sind von Arnheim zur spanischen Grenze gefahren; dort werden sie von ihren Ehefrauen abgeholt. Unser Ziel ist noch nicht genau bekannt. Allerdings hat Jürgen ja auch nicht mehr soviel Zeit. Mal sehen, wie weit wir in Spanien noch kommen.


11. Juni 2006 – Cadaques -> Palamos

økm/h: 15,25 // Fahrzeit: 5,57 // Gesamt-km: 90,94
Moblog-Eintrag des Tages

Unser letztes Gefälle von gestern müssen wir heute Morgen zurück und noch ein bischen höher. Auf dem Weg da rauf überholen uns ständig Rennradfahrer. Soooo viel schneller sind die allerdings auch nicht. Auf jeden Fall werden wir häufig mit gehobenem Daumen gegrüsst.

Nach 7km kommt dann erstmal eine sehr schöne Abfahrt. Zunächst fahren wir viele Hauptstrassen; irgendwann finden wir einen abenteuerlich ausgeschilderten Radweg. Die Beschilderung befindet sich nicht selten in 3 Metern Höhe an irgendwelchen Masten, oder an privaten Briefkästen. Auf jeden Fall *immer* dort, wo man seine Augen als Radfahrer nicht hat.

Irgendwann verlieren wir den Weg wieder und verfahren uns in einer dieser Tourihochburgen. Wir zelten in der Nähe von Palamos auf “Camping Benelux”. Scheint ein netter Platz zu sein. Die Engländer von nebenan sprechen uns gleich an und ich kann mein Mobiltelefon bei ihnen laden.


12. Juni 2006 – Palamos -> Callela de la Costa

økm/h: 15,92 // Fahrzeit: 5,24 // Gesamt-km: 86
Moblog-Eintrag des Tages

Eigentlich waren wir heute früh um 08:23 Uhr abfahrbereit. Dummerweise macht die Rezeption allerdings erst um 09:30 auf – wir haben noch einen Ausweis dort hinterlegt. Also frühstücken wir doch erstmal noch hier.

Wir fahren eine wirklich schöne Küstenstrasse – 21km von St.Filou nach Tossa de Mar. Wir haben enormes Glück mit dem Verkehr – es ist nichts los. Eine Familie, die wir gestern nach der “Beschaffenheit” dieser Strecke ausgefragt haben, rieten uns noch ab: Zuviel Verkehr und Steigungen nicht unbedingt Radfreundlich. Aber die Steigungen und der Verkehr sind heute (Montag) überhaupt kein Problem. Dieses Stück war auf jeden Fall ein Highlight der gesamten Tour!

Der zweite Abschnitt nach Loret de Mar ist dann aber weniger schön und der Verkehr nimmt merkbar zu!

Am Abend zelten wir in Callela de la Costa. Es sind nur noch 55km bis Barcelona! Morgen ist unser letzter richtiger Radtag. Der ursprüngliche Plan irgendwann zu entscheiden, ob ich noch alleine weiterfahre, würde wohl jetzt anbrechen. Allerdings zeigt der Blick auf die Karte, dass es bis Gibraltar noch gute zwei Wochen gebrauchen würde. Und eigentlich reicht es mir jetzt – erstmal…


13. Juni 2006 – Callela de la Costa -> Barcelona

økm/h: 16,68 // Fahrzeit: 3:11 // Gesamt-km: 53,11
Moblog-Eintrag des Tages

Letzter Radtag! Barcelona…

Wir erreichen die Stadt über die NII. Der Verkehr ist für das Reiseradeln indiskutabel – geht aber – für uns – gerade nicht anders. In Barcelona selbst verfahren wir uns erstmal in einer Vorstadt und in einem Industriegebiet; kommen letztendlich aber doch an.

Wir finden schnell ein Hotel mit Radunterbringung neben der alten Kathedrale. Unsere Zugrückreise aus Spanien ist schnell organisiert.

Sitzen jetzt in einer Tapas-Bar und fangen die Erholung (?) an:-)


14. Juni 2006 – Barcelona (Ruhetag)

økm/h: — // Fahrzeit: — // Gesamt-km: —
Moblog-Eintrag des Tages

Barcelona ist eine wunderbare Stadt. Allerdings erschlägt sie mich gerade ein bischen… Soviele Menschen… So GROSS!

Laufe ein bischen durch die Stadt und sehe mir die/einige Muss-Attraktionen an. Hier muss man auf jeden Fall nochmal hin. Aber unter anderen Voraussetzungen.


15. Juni 2006 – Barcelona und Rückreise

økm/h: — // Fahrzeit: — // Gesamt-km: —
Moblog-Eintrag des Tages

Rückreise! Läuft unproblematisch…

Stehen irgendwann in Perpignan und warten auf den Nachtzug! Meine alte Krankheit “Überpünktlichkeit beim Bahnfahren” macht mit nervös und nervt. Jürgen sieht das alles gelassen.


16. Juni 2006 – Bahnhöfe und Rückreise

økm/h: — // Fahrzeit: — // Gesamt-km: —

Die Nacht im Nachtzug war die Hölle! Ein Achtgeber und Aufmerksamkeitserhascher quatscht alle Leute voll und fängt mitten in der Nacht auch noch das Singen an. Jeder ist genervt; keiner sagt was… Es ist ausserdem empfindlich kalt!

In Deutschland müssen wir noch unsere Fahrkarten kaufen. Scheinbar sind alle Radabteile ausgebucht. Man empfiehlt uns allerdings, dass mit dem Schaffner zu besprechen und die gewünschten Züge einfach zu versuchen. Klappt auch – Zitat: “Endlich sind die Radabteile mal voll!”

Bin pünktlich in Hamburg. Zuhause wartet eine eingelassene Badewanne, ein wunderbares Essen und Wein auf mich! Schön


Fazit?!

Unglaublich. Wir waren vier Wochen mit dem Rad unterwegs; sind 2.338,27km in 24 Radtagen gefahren (97,43km/Tag). Was ich im letzten Jahr schon vermutet hat: Radfahren ist meine Reisegeschwindigkeit. Was ich gehofft hatte: Man trainiert sich während so einer Radreise in die Strecke hinein. Ich bin vor Reisebeginn ca. 1000km in und um Hamburg gefahren. Ohne Reisegepäck zwar, aber immerhin… Während der gesamten Tour habe ich keine körperlichen Beschwerden entwickelt. Sieht man von leichtem Muskelkater zu Beginn und Heisshungerattacken in der Mitte (Vegetarier…) mal ab. Zu so einem Trainingspensum kann ich also unbedingt zuraten! Mit dem Gesäß hatte ich nur selten Probleme (gute Radhose ist aber unerläßlich; jeder gesparte Cent rächt sich hier…); Griffe und Lenkergeometrie sind allerdings enorm wichtig. Ich habe/hatte einen geraden Downhillenker mit viel zu harten Griffen. Der Lenker darf ruhig etwas – natürlich Handstellung – gebogen sein und die Griffe sollten in jedem Fall nachgeben! Radhandschuhe mag ich nicht so gerne: Ich möchte mein Rad einfach so besteigen können – also, keine Handschuhe, keine Klickpedale und auch auf einen Helm habe ich verzichtet. Helmdiskussionen sind übrigens echt anstrengend:-)

Jürgen und ich haben während der Tour dreimal etwas angeregter “diskutiert”. Für eine vierwöchige gemeinsame Reise finde ich das sehr entspannt… Jedesmal ging es um das gleiche Thema: Wie weit fahren wir am Tag. Ich persönlich habe gemerkt, dass ich entweder ca. 100km, ca. 6 Stunden reine Fahrzeit oder 17:00 Uhr als Tagesziel habe. Diese drei begrenzenden Faktoren hätten für mich das Ende der Tagestour bedeutet. Jürgen wollte oft noch weiterfahren… Diese Sichten galt es unter einen Hut zu bringen! Irgendwie haben wir das ja auch gut geschafft.

Wir hatten keine Pannen! Nur unsere Ketten haben sich enorm gelängt. Die Regentage waren ja auch Gift für diese…

Insgesamt: Das ruft nach mehr! Gut, dass ich das gemacht habe.

Zurück in der dritten Heimat!

Bin gestern Abend zurückgekommen. Nach ca. 20 Stunden Zugfahrt. Die Klimaanlage(n) des Zuges haben geschafft, dass ich ziemlich verschnupft bin. Dazu waren nichtmal die Regentage und -nächte fähig:)

Die Autos sind hier jetzt neuerdings nationalbeflaggt und dauerhupend!

Wir sind in 24 Radtage 2338,27 km gefahren. Das macht 97,43 km am Tag. Keine Hundert! Was für eine Niederlage:-) Die Klamotten sind in der Wäsche, ich bin dauergebadet und super-ausgeschlafen! Ich bräuchte jetzt nur noch kurz eine Waage…

Toll ist ja Musik! Wenn man im Zelt anfängt seine Klingeltöne anzuhören, weiss man: Du hast etwas wichtiges vergessen!!!

Tourbericht mit “guten Fotos” kommt dann (viel) später. Erstmal Post wegschmeissen und E-Mails löschen:-)

Krudes Zwischenfazit: Gut, dass ich das gemacht habe; Gut, dass man nach Hause kommen kann! Viele kleine (Reise-)Geschichten bleiben; mehr Triviales (Der Teerdeckenseitenbegrenzungsfaden auf einer französischen Strasse bei Rückenwind!!!); man vergisst eine Menge; viele Gedanken sowieso; Mensch muss kein 1,5 Kilo-Schloss durch quer Europa transportieren (dumm!); Lenkergriffe sind essentiell wichtig (keine Kompromisse!); Sitzkissen – unbedingt; zur Not kann man auch mit Duschgel seine Klamotten durchwaschen; ein Rasierer ist nicht notwendig (sic!); statt Campingplatzführer “Frankreich” (mind. 1 Kilo) Liste aus dem Internet besorgen! Auf den Strassen dieser Welt sind interessante Menschen per Fahrrad unterwegs

Hamburg -> Dresden (Elberadweg) – 2005

Sabine und Norbert fahren mit dem Rad von Hamburg nach Dresden. “Immer” den Elberadweg entlang… 750km. Obwohl uns der Vermieter bei der Abfahrt rät, doch die entgegengesetzte Richtung zu fahren – “Da geht es bergab!” – sind wird gutgelaunt.

Einleitung

Im Nachhinein kann man die “vonNordnachSüd”-Richtung nur empfehlen: “Da hat man meistens Rückenwind!”. Und dies ist unser Bericht…


02.August.2005 – Hamburg -> Lauenburg

økm/h: 14,9 // Fahrzeit: 4,45 // Gesamt-km: 71,3 // Wetter: bewölkt; später Sonne
Moblog-Eintrag des Tages

Erste Panne an der Tankstelle – noch in Hamburg: Nachdem ich Sabines Rad aufgepumpt habe haengt die Ventilkappe – mit einer Kette an einer Speiche befestigt – unaufgeschraubt in der Luft… Beim Losfahren *plinkt* diese irgendwo auf den Hof und wird nie wieder gesehen.

Nachdem wir den Elberadweg gefunden haben; verlieren wir ihn auch gleich wieder :) Geht gut los… Stattdessen finden wir den Eichbaumsee. Ist allerdings nur ein kurzer und schöner Umweg. Direkt im Anschluss finden wir 10,- EUR auf dem Fahrradweg.

Landschaft Lauenburg - Abend

Irgendwo im Wald in einer steilen Aufwärtspassage mit Rechtskurve kippt Bobo einfach um – ich höre nur ein “Ufzs…”. Nichts passiert:)

Lauenburg - Abend - Sicht

Unser erster Campingplatz ist nett gelegen. Direkt am Wasser und nur 7,50 EUR teuer.


03.August.2005 – Lauenburg -> Domitz

økm/h: 14,9 // Fahrzeit: 6,2 // Gesamt-km: 82 // Wetter: bewölkt; später Sonne
Moblog-Eintrag des Tages

Um 10:30 Uhr starten wir in Richtung Hitzacker. Wir fahren eine schöne Strecke entlang des Elbdeiches nach Blackede.

Landschaft Weg

Vor Hitzacker STARKE Steigungen (DAS Buch lügt also nicht).

Witzig ist das fünfköpfige Jungenteam. Diese versuchen mehrfach uns zu überholen und mussten doch immer wieder abbrechen. Irgendjemand innerhalb derTruppe hatte immer ein Problem und wir hörten nur: “Stop!”.

Am Elbdeich wohnen

Von Hitzacker fahren wir bis Dömitz wieder eine sehr schöne Elbdeichstrecke.

Der Campingplatz heute kostet uns nur 5,- EUR


04.August.2005 – Domitz -> Abbendorf

økm/h: 15,5 // Fahrzeit: 5 // Gesamt-km: 79,3 // Wetter: SONNE; ein Schauer
Moblog-Eintrag des Tages

10:30 Uhr starten wir in Richtung Lenzen. Wir werden wieder auf dem Deich entlanggeführt; dabei verpassen wir *irgendwie* Lenzen. Muss abseits der Strecke liegen:)

Stattdessen machen wir eine Pause bei einer Pferdekoppel mit mind. 30 Pferden; die Hälfte sind keine sechs Monate alt…

Pferde

Wir haben ein Hinderniss in Form einer Rentnerradfahrgruppe vor uns – die hören die Klingel schlecht und sind aber sonst gut drauf.

Kurz vor Wittenberge geraten wir in einen Schauer. Wir besuchen also eine Kirche und stellen fest, dass diese innen trocken ist:) Wittenberge selbst ist eine ziemlich deprimierende Stadt… Und deshalb fahren wir schnell weiter bis Abbendorf.

Der dortige Campingplatz “kennt” keine Zelte und verlangt daher 0,- EUR für die Nacht. Unglaublich…


05.August.2005 – Abbendorf -> Tangermünde

økm/h: 13,5 // Fahrzeit: 4,34 // Gesamt-km: 62 // Wetter: zunächst Sonne; später bewölkt
Moblog-Eintrag des Tages

Leider ohne Frühstück (Verpeilung…) brechen wir gegen 10:30 Uhr in Richtung Havelberg auf. Die vielleicht bis jetzt schönste Strecke führt uns zwischen der Havel und Elbe bis Havelberg; das letzte Stück ist aufgrund von Bauarbeiten leider unbefestigt und eher mühsam…

Später müssen wir leider an der Hauptstraße entlang und verfahren uns aufgrund der Verschilderung bzw. meiner Verpeilung – ein undankbar hässliches Industriegebiet mit Steigung und Gegenwind ist die Belohnung:)

Die Steigungen hören bis Tangermünde nicht auf; ausserdem bekommt Bobo Bauchschmerzen.  Der Entschluss, am Hafen zu campen ist also schnell gefasst.

Wir sind die Einzigen und haben deshalb alleinigen Zugriff auf die fast neuen Duschen! Campen für 2,50 EUR – nur im Osten möglich?!


06.August.2005 – Tangermünde -> Magdeburg

økm/h: 14,2 // Fahrzeit: 5,5 // Gesamt-km: 83,3 // Wetter: bewölkt; Regenschauer; später auch sonnig
Moblog-Eintrag des Tages

Nach einer stürmischen & regnerischen Nacht im Yachthafen klart es gegen 06:00 Uhr auf; da wir gestern aufgrund des Wetters wirklich *früh* zu Bett gegangen sind, kann man also jetzt aufstehen.

Wir kommen gegen 10:30 Uhr los und fahren entlang des Deiches; später auch kurze Passagen auf Landstraßen. Es hat viel Gegenwind und Regen.

Wasserkreuz Unterm Kreuz

Als wir Rogätz passieren, stellen wir uns aufgrund eines Schauers an einer privaten Garage unter. Frau B. sieht dieses und lädt uns und noch zwei andere Radwanderer zu Kaffee und Kuchen ein! Sehr nett; wir sind nämlich mal wieder ungefrühstückt (Samstag nicht eingekauft:).

Am europäischen Wasserkreuz überstehen wir in einem Unterstand einen Wahnsinnsregen.

Wir fahren noch bis Magdeburg und nehmen – Seelenmassage – ein Hotel.


07.August.2005 – Magdeburg -> Pretzien

økm/h: 14,2 // Fahrzeit: 2,3 // Gesamt-km: 36 // Wetter: REGEN, REGEN und später SONNE
Moblog-Eintrag des Tages

Heute beginnt der Tag mit einem Super-Frühstück – mehr Auswahl geht nicht… Anschliessend besichtigen wir Magedeburg und beschliessen, die Stadt unter “nicht besonders schön oder interessant” abzulegen. Eigentlich wollten wir hier einen ganzen Tag (Ruhetag) verbringen.

Wir kaufen Rückfahrkarten am hiesigen Bahnhof. Die Karten werden uns noch eine Menge Ärger bereiten. Vielleicht sollte man seiner inneren Stimme doch gehorchen und sofort reklamieren!

Um 14:30 fahren wir aus der Stadt heraus. Richtung Dessau. Es regnet, regnet und REGNET. Die Landschaft ist DESHALB so lala:) Gegen Abend wird es aber nochmal richtig sonnig und wir beschliessen in einem Bed & Bike zu übernachten.


08.August.2005 – Pretzien -> Dessau

økm/h: 13,9 // Fahrzeit: 4,53 // Gesamt-km: 68 // Wetter: ein Schauer und sonst sonnig
Moblog-Eintrag des Tages

10:30 Uhr scheint unser Termin zu sein: Aufbruch bei gutem Wetter in Richtung Dessau. Der Elberadweg ist hie auf überwiegend guten Waldwegen geführt. Wir machen mal wieder (die dritte) eine Elbüberquerung bei Aken.

Kirche Meisterhäuser

Bis Sonntag (geplanter Rückreisetag) bleiben uns noch genügend Tage; unser km-Leistung (sic!) lässt folglich nach:) – Ab morgen nur noch ca. 200 km bis Dresden.

Meisterhäuser Bauhaus

Bauhaus Dessau und die Meisterhäuser von aussen besichtigt.

Camping am Seesportverein Dessau fuer 4,- EUR; wir weihen die absolut neuen Duschen und sonstigen Räumlichkeiten ein. Ausserdem treffen wir ein Pärchen aus Dresden wieder; sie verfolgen uns auf der ganzen Tour:)

Abendkirche Elbenacht


09.August.2005 – Dessau -> Elster

økm/h: 15 // Fahrzeit: 5,5 // Gesamt-km: 73 // Wetter: bewölkt
Moblog-Eintrag des Tages

Nach dem Frühstück besichtigen wir zunächst die Meisterhäuser von Innen – vor allen Dingen das Kandinsky/Klee-Haus. Danach machen wir uns auf den “Weg” der heute viele Passagen im Wald und mit Rollsplit (!) bereithält.

Kurz vor Wörlitz dann der erste Plattfuss an meinem Hinterrad: Der Rollsplit zeigt sein wahres Gesicht – nicht die grossen, spitzen Steine sind das Problem. Eher die kleinen, fiesen – die sich langsam durch den Mantel arbeiten. Komischerweise hat Sabine dieses Problem nicht. Der Flicken ist zwar schnell gesetzt, wir müssen allerdings 15 km Umweg auf der Suche nach einer Tankstelle fahren.

Luthers Frau

Heute ist irgendwie der Wurm drin: Später fällt mir mein Tacho weg und verliert damit gleich mal alle Einstellungen und seinen Speicher:(

Auf dem Weg nach Wittenberg werden wir fuer ca. 3 km über einen Wiese geführt. Die Anmutung ist manchmal eher die eines Urwaldes:)

In Elster zelten wir am lokalen Hafen; 5,80 EUR. Ausserdem treffen wir die Dresdner wieder…


10.August.2005 – Elster -> Bennewitz

økm/h: 14,4 // Fahrzeit: 4,5 // Gesamt-km: 65 // Wetter: erst sonnig, dann bewölkt; später REGEN
Moblog-Eintrag des Tages

Mein rechter Brillenbügel gibt nach ca. 12 Jahren auf und bricht mir morgens fast durch… Zum Glück kann ich mit Pflaster und Sicherheitsnadel schienen und flicken. Sieht echt übel aus; hält aber:)

Schäfer und Herde

Bei Sonnenschein und Rückenwind geht es gegen 10:30 Richtung Mühlenberg. Eigentlich wollen wir heute ca. 75 km fahren; nach nur 30 km zieht es sich allerdings zu und wir werden von einem Platzregen überrollt. Es regnet sich ein und wir fahren noch ca. 35 km an Torgau vorbei nach Bennewitz. Auf dem Weg sehe ich meinen ersten Schäfer mit Herde.

In Bennewitz nehmen wir eine Pension – vor allem der Dusche wegen:)


11.August.2005 – Bennewitz -> Winkwitz

økm/h: 15,5 // Fahrzeit: 4,41 // Gesamt-km: 73 // Wetter: bewölkt; Abend-Sonne
Moblog-Eintrag des Tages

Nach einem guten Frühstück kommen wir gegen 10:00 Uhr (!) los. Ein schöner Weg mit Rückenwind führt uns nach Risa. Ab hier dann leider viel Kopfsteinpflaster, welches allerdings durch eine traumhafte Landschaft entschädigt wird.

Landschaft Meissen?

In Winwitz finden wir eine nette Pension; wir werden mit Kaffee & Kuchen begrüßt.

Später fahren wir zum Essen nach Meissen. Eine tolle Stadt, ein nettes Weinlokal, nicht-anstrengender Jazz und leckeres Bier…

Meissen bei Nacht


12.August.2005 – Winkwitz -> Dresden

økm/h: 13,5 // Fahrzeit: 3,08 // Gesamt-km:42,4 // Wetter: sonnig
Moblog-Eintrag des Tages

Bei bestem Wetter besuchen wir noch bis 11:30 Meissen. Da der lokale Dom viel Eintritt kostet, beschliessen wir eine Aussenbesichtigung.

Pension in Winwitz Meissen - Altstadt

Die restlichen 30 km bis Dresden träumen wir uns durch die schöne Landschaft… In Dresden gibt es dann erstmal ein Begrüssungsbier:) Eine erster Rundgang durch die Stadt folgt.

Meissen - Sabine Meissen

Da wir erst morgen eine Freundin von Sabine besuchen, beziehen wir für eine Nacht ein Hotelzimmer. Luxusausgleich für das Campen.

Dresden - Nacht Dresden - Neustadt Frauenkirche Dresden - Neustadt Dresden - Neustadt

Und: Wir haben es geschafft!